Tröstliches

 

Trauer und Trost, ein Thema, das uns immer wieder unter die Haut geht. Wir möchten Trost spenden - aber wie?

Es liegt in der Natur von uns Menschen, dass wir sogar in unseren dunkelsten Stunden Augenblicke der Freude fühlen können. Momente, in denen Nähe spürbar ist, empfinden wir als tröstlich. Das Gefühl der Verbundenheit wirkt heilsam. Einmal ist es ein Hand auf unserer Schulter, ein anderes Mal eine unerwarteter Gast bei der Verabschiedung eines, uns lieben Menschen, die uns tief berühren. Diese Momente leuchten rückblickend aus unserer Trauer hinaus, ja werden zu Funken der Freude.

Es ist Herzensangelegenheit einander beistehen zu wollen. Dabei sind Einfühlungsvermögen und große Sorgfalt gefragt. Die Umarmung, die dem einen so viel Trost spendet, kann einer anderen zu viel sein. Unser ganzes Feingefühl ist gefragt.

Neben Gesten und Berührungen ringen wir auch immer um Worte. Worte, die über das Übliche hinausgehen, die aus dem Herzen kommen, die ausdrücken wollen, dass wir da sind und auffangen wollen. Auch ich bin immer wieder auf der Suche nach Worten, die ausdrücken, was ich empfinde. Je tiefer ich mich auf diese Gefühle einlasse, umso eher strömen sie aus mir heraus.

Trauer ist etwas sehr Persönliches, nichts Vorgefertigtes kann ihr gerecht werden. Meine nachstehende Sammlung will
Anregung bieten und einladen eigene Worte zu finden. Und vielleicht auch der Einen oder dem Anderen ein wenig Trost spenden...

 

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 Lebenstanz - Martina Pokorny

 

Im Licht

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem selbst die dunkelsten Wolken wieder abziehen. Das Licht, das dann zum Vorschein kommt, ist so strahlend, dass es dich - nach langer Zeit in der Dunkelheit - erst recht verstört. Es braucht seine Zeit und viel Geduld, bist du wieder bereit dazu bist, im Licht zu sein.


Sternstunde
In mancher Stunde
bedarf es nichts als da zu sein.
Da sein in stillem Gewahrsein.
Die einen für die anderen,
alle für die Eine/den Einen.


Schau das Licht. Das Licht, das Hoffnung bringt, das Licht, das uns mit unserem Ursprung und unserem Heimgang verbindet, das Licht, das in uns ist und durch uns scheint - durch dieses Licht sind wir alle verbunden. In dieser Welt und im Urgrund.


Möge das Licht, das jeder von uns in die Welt bringt, das in uns und durch uns scheint, manch anderes Leben erhellen. Auch und besonders dann, wenn wir zu unserem Ursprung zurückkehren. Die Gewissheit in diesem Licht verbunden zu sein, spendet Trost, schenkt Hoffnung und gibt uns die Kraft, das eigene Licht zum Segen anderer erstrahlen zu lassen.


trostlos tröstlich

Ach, trauriges Herz,
Deine Tage, umnachtet,
unsäglich Dein Schmerz.

Deine Hand in der meinen,
schauen wir schweigende das Licht.


Im Gewahrsein des zyklischen Kreises von Werden und Vergehen, schöpfen wir, liebevoll dankend den Ahnen, Kraft aus der Stille.

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